Kombinierte Rad- und Wandertour auf der Alb
Was vor Jahrzehnten mit einer Pilgerradtour der KAB Rehnenhof/Wetzgau zum Benediktinerkloster Melk in Niederöstereich begann, wurde Vielen zur lieben Gewohnheit. Jahr um Jahr konnten sich die „Pilgerradler“ auf schöne drei- bis viertägige Radtouren freuen. In diesem Jahr stand eine viertägige Alb-Tour auf dem Programm.
Nach Ankunft in Mehrstetten und Bezug der Zimmer im „Hirsch im Grünen“ (ein Geheimtipp für Radgruppen, die Wirtsleute sind selbst Mountainbiker) stand eine fünfstündige Wanderung auf dem Programm. Vom Start beim Rietheimer Bahnhöfle ging es durch schattige Wälder über den Seeburgsteig nach Seeburg hinab und von dort über die Ermsquelle und das wildromantische Mühlental durch den üppig grünen Mischwald der Trailfinger Schlucht. Wieder oben angekommen ging es im großen Bogen über Hofgut und Schloss Uhenfels wieder hinab nach Seeburg und zurück zum Parkplatz. Nach gutem Essen klang der Abend mit Unterhaltung und Gesang aus.
Am nächsten Tag stand nur für eine kleine Gruppe erneut Wandern auf dem Programm. Die Radler machten sich an die Befahrung des ehemaligen Truppenübungsplatzes (TrÜP). Die Wirtsleute hatten uns einen „Guide“ besorgt, welcher uns auch noch am nächsten Tag mit hervorragender Strecken- und Heimatkenntnis begleitete. Zunächst aber führte er bei Nieselwetter über den TrÜP, das Herzstück des Biosphärenreservats, wo sich nun anstatt des abgezogenen Militärs 20.000 Schafe tummeln. Eindrucksvolle Bilder naturbelassener Landschaft begleiteten uns bis zur Ringstraße am nördlichen Rand bei Feldstetten. Weiter ging es über den Stahlgitteraussichtsturm „Hursch“ zum Dorf Gruorn oder was von diesem Dorf eben noch übrig ist. Die Bewohner Gruorns wurden 1939 umgesiedelt, ihr Dorf fiel der Erweiterung des Übungsgeländes zum Opfer, übrig blieb nur die Stephanuskirche und das alte Schulhaus mit Museum und Gaststätte wo wir gemütlich einkehrten. Bei aufklarendem Wetter wurde die Rückfahrt zur Unterkunft angetreten.
Am folgenden Tag ging es bei herrlichem Wetter über die Alb und das wildromantische Wolfstal in den autofreien, südlichen Teil des großen Lautertals. Vorbei an der herrlich über dem Tal gelegenen Ruine Wartstein, durch Anhausen und Indelhausen kamen die hungrigen Radler zur Einkehr bei der nur leicht erhöht gelegenen Burg Derneck. Frisch gestärkt ging es flott aber mit offenen Augen für die Schönheiten am Weg über Bichis- und Buttenhausen (Jüdischer Friedhof) zurück zum Quartier.
Der Sonntag brachte herrliches Wetter und weitere landschaftliche Höhepunkte. Vom Wanderparkplatz Hayinger Brückle wanderte die ganze Truppe durch das traumhaft schöne Glastal zur Wimsener Höhle und weiter im Tal der Zwiefalter Ach nach Zwiefalten. Ein kleines Wunder verschaffte den ausgehungerten Wanderern Platz in der äußerst gut besuchten Gaststätte Klosterbräu und nach ausgiebigem Tafeln wurde mit den herbeigeholten Fahrzeugen ein (vorläufig) letztes Mal der „Hirsch im Grünen“ angefahren. Rückbli-ckend wurden die vergangenen Tage bei Kaffee und Kuchen als durchaus gelungen gewürdigt und im Anschluss erfolgte die individuelle Heimreise.

kab pilger radler kl