Aufsatz von Hubert Hiller, veröffentlicht im Jahrbuch 2016 des Einhornverlags Schwäbisch Gmünd.
Teil 6


Pferdebegeisterte und Kirchengemeinderäte ziehen die Zügel an
Durch die Neugestaltung des Kirchvorplatzes wurde der Gedanke der Wiedergeburt der Pferdeprozession wieder wach. Das Ortsjubiläum 750 Jahre Wetzgau im Jahr 2016 schien für den Kirchengemeinderat und den Ortschaftsrat der geeignete Rahmen für dieses ehrgeizige Vorhaben. Es fand sich unter der Regie der Kir-chengemeinde ein Vorbereitungsteam, bestehend aus Kirchengemeinderäten und ortsansässigen Pferdeliebhabern und –experten, das in vielen Besprechungen, unterstützt durch Ortsvorsteher Johannes Weiß, Pfarrer Markus Schönfeld und den beiden Pfarrsekretärinnen die Organisation, Marketing, Ausschreibung sowie die Durchführung dieser Veranstaltung schulterten.
Überregionale Berichterstattung
Bereits im Vorfeld der Reiterveranstaltung berichteten überregionale Printmedien mit Bildern wie zum Beispiel das Katholische Sonntagsblatt oder das Pferdejournal unter der Headline „Halleluja Herr Pfarrer – Der Gemeindepfarrer steigt in den Sattel“ über dieses Ereignis. Die Gmünder Heimatdichterin Traudl Hirschauer widmete der Wiederaufnahme der Pferdeprozession das Gedicht: „Ein Brauchtum lebt wieder auf“. Die Stadt Schwäbisch Gmünd war Veranstalter des Jubiläumswochenendes und unterstützte unter anderem mit den Bauhofleistungen den Pferdeumritt. Die Vereine des Stadtteils bewirteten die Besucher und Teilnehmer im Festzelt, das im Landschaftspark Wetzgau in einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion aufgestellt wurde. Das Festzelt bot den äußeren Rahmen für einen festlichen ökumenischen Gottesdienst (siehe Foto) am Morgen des Kolomanritt. Vor über 1.000 Besuchern gingen der stellvertretende Dekan Robert Kloker und Dekanin Ursula Richter in der Predigt darauf ein, dass der Glaube Halt gibt. Münsterpfarrer Kloker widmete sich der Kirchengeschichte von Wetzgau, die Dekanin der Beständigkeit des Glaubens am Beispiel des Heiligen Koloman. Die Fürbitten waren unter anderem dem Mitgefühl für die vielen Hinterbliebenen und Opfer des Terroranschlages von Nizza gewidmet. Das Gebet galt auch der Sehnsucht nach Frieden und Verständigung nach den furchtbaren Szenen aus der Nacht zuvor in der Türkei. Die Schönblick-Band und ein eigens für den Jubiläumsgottesdienst gebildeter Projektchor mit 80 Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Dorothea Löwe gestalteten den musikalischen Rahmen. Nach dem Gottesdienst richteten Landrat Klaus Pavel und Oberbürgermeister Richard Arnold Grußworte an die Zuschauer und die vor der Kolomankirche platzierten Reiter mit ihren herausgeputzten Pferden.

26 gottesdienst im festzelt