talgnerHarald Talgner, in Schwäbisch Gmünd geboren und aufgewachsen, wurde am vergangenen Freitag auf dem Friedhof in Oberdischingen unter riesiger Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt. In unserer Kirchengemeinde St. Maria war der Verstorbene viele Jahre als Ministrant und Lektor tätig. Dr. Harald Talgner war ganz überraschend am 6. Oktober im Alter von 62 Jahren einem Herzinfarkt erlegen.
Als junger Mann trat Talgner in das Benediktiner Kloster Weingarten ein und schloss sein Theologiestudium mit Promotion erfolgreich ab. Bis zu seinem Wechsel zu den Priestern der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Jahr 1999 hatte er das Amt des Cellars inne und trug bei der weltweit größten Reiterprozession in Weingarten sieben Mal die Heilig Blutreliquie. Neben seinem Amt als Pfarrer in Oberdischingen und Leiter der Seelsorgeeinheit Donau-Riß war er in den vergangenen 20 Jahren zugleich stellvertretender Dekan im Dekanat Ehingen-Ulm. In den Nachrufen wurde der Seelsorger als glaubwürdiger großer Brückenbauer zu Gott wie zu den Mitmenschen hin und zwischen den kirchlichen Einrichtungen, als guter Gesprächspartner und vor allem als herzlicher Mensch beschrieben, dem viele gerne begegnet sind. Mit seiner überzeugenden menschlichen, unkomplizierten Art zu leben und zu glauben konnte er Jung und Alt gewinnen. Den Glauben habe er durch seine aufgeschlossene und freundliche, niemals sich aufdrängende pastorale Arbeit bezeugt. Seine Gabe bestand auch darin jedem Einzelnen in seiner Besonderheit wahrzunehmen. In Konferenzen und Gremien wurde er aufgrund seiner theologischen Tiefgründigkeit und Weite geschätzt. Der Oberbürgermeister der Stadt Ehingen und die Bürgermeister von Oberdischingen, Öpfingen und Griesingen würdigten sein segensreiches Wirken und die enorme Schaffenskraft mit der er das Gesicht der vier Gemeinden geprägt habe.
5962672 2 teaserstagetablet 5da0e8b4cfadfIn der Stiftung Haus St. Jakobus Schwäbische Jakobusgesellschaft in Oberdischingen war Dr. Harald Talgner als Aufsichtsrat tätig und begleitet so das dortige Bildungshaus und Pilgerzentrum. Als Diözesanrichter war er seit 1999 am Bischöflichen Offzialat der Diözese Rottenburg-Stuttgart in die Verfahren zur Ehenichtigkeit als Richter eingebunden.