Die Wetzgauer Kolomankirche soll umfangreich saniert werden. Der Kirchengemeinderat St. Maria Wetzgau-Rehnenhof hat die Baumaßnahmen und deren Finanzierung nach Genehmigung durch das Bischöfliche Ordinariat beschlossen. Die Bauarbeiten werden derzeit ausgeschrieben. 437.000 Euro werden die Arbeiten insgesamt wohl kosten. 50 000 Euro davon muss die Gemeinde über Spenden einnehmen.
Es gibt viel zu tun am Wetzgauer Kleinod auf Grundlage der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung vom Mai 2023: Risse im Mauerwerk, Fäulnis und Holzschädlinge in Dach-und Deckenkonstruktion. Die Wände von Langhaus und Chor sind grau von Kerzenruss und Staubablagerungen seit der letzten Innenraumrenovierung 1977/78. Die Maßnahmenliste ist lang und umfasst im Wesentlichen die statische Ertüchtigung des Traufpunktes der Dachkonstruktion, Verpressung von Rissen in den Außenwänden und den Chorbogenwänden incl. restauratorischer Begleitung,
Restauratorische Arbeiten im Innenbereich wie teilweise Erneuerung der Bockshaut/ Konservierung der Stuckdecke, Konservierung/Neufassung Wandflächen Schiff und Chor mit Rippen, Injektionen Hohlstellen der Raumschale. Ergänzend wird ein Austausch bzw. Konservierung von Natursteinelementen notwendig.
Weitere zu berücksichtigende Belange betreffen den Artenschutz, die Tragfähigkeit des Schalldeckel der Kanzel, Aspekte des Sicherheitsschutzes im Turm mit hölzernem Glockenstuhl, Hinweise
des Fachbereiches Glockenwesen im Amt für Kirchenmusik, Überlegungen zum Beleuchtungskonzept und der Beheizung der Kirche.
Die in der Kirche befindlichen Objekte (Hochaltar, Kanzel, gefasste Skulpturen und Leinwandgemälde) werden teils ausgelagert oder verpackt und konservatorisch gereinigt und gesichert.
Um diese Arbeiten in der Gesamtheit zügig durchführen zu können wird die Kirche mit Turm sowohl von außen als auch von innen komplett eingerüstet. Die Sicherheit der Stuckdecke während der Ertüchtigung der Statik der Deckenkonstruktion wird durch eine Weichspriessung gewährleistet.
"Beginnen sollen die Arbeiten im Frühjahr 2025. Wann genau hängt vom Zusammenspiel aller zu beauftragenden Gewerke ab, die in einem getakteten Terminplan die Renovierung im Schulterschluss durchführen sollen“, sagt Architekt Dieter Engelhardt. Läuft alles rund, könnte 2025 dann am 1. Advent die renovierten Kolomankirche gefeiert werden.
Fachleute müssen ran bei der Sanierung
Beratend für die Arbeiten steht der Kirchengemeinde Wetzgau-Rehnenhof das Bischöfliche Bauamt in Rottenburg, das Landesdenkmalamt und Dr. Schütz Ingenieure zur Seite. Mit dabei war auch die Gmünder Restauratorin Martina Fischer. Nach dem Motto „Reparatur geht vor Erneuerung“, geht es nicht ohne Fachleute. Denn die Arbeiten sind eine Herausforderung für sich. Vor dem Streichen der verrußten Wände müssen Stuckdecke und Wände konserviert, gereinigt, Hohlstellen beseitigt und Wandflächen teilweise erneuert werden.
109 000 Euro kommen vom Ausgleichsstock der Diözese
Rund 437 000 Euro wird die Sanierung laut Planungen kosten. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart hat diese Summe als Gesamtkostenobergrenze festgelegt und die Finanzierung vorgegeben: Die Kirchengemeinde hat mit 208 000 € den Hauptteil zu tragen, 109.000 € stellt die Diözese aus dem Ausgleichsstock zur Verfügung. Das Denkmalamt gewährt einen Zuschuss in Höhe von 70.000 €. Die 50 000 Euro, die dann noch fehlen, sollen über Spenden aufgebracht werden. „Wir sind auf die Hilfe von vielen Menschen, Institutionen und der örtlichen Gemeinschaft angewiesen“, betont Pfarrer Matthias Frank. Auch die Stadt Schwäbisch Gmünd wurde um Mitfinanzierung gebeten. Bis zur Schließung der Kirche sollen in St. Coloman Benefizveranstaltungen stattfinden. Nach Wiedereröffnung soll die Kirche durch Gottesdienste, Feiern, Konzert und andere kulturelle Veranstaltungen wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden. Die Bevölkerung des Stadtteils und alle Interessierte sind eingeladen sich über die Sanierungsmaßnahmen zu informieren und Ideen für die Sammlung der fehlenden Mittel und die künftige Nutzung zu machen. Dazu findet am 26. September 2024 um 19.30 Uhr in der Kolomankirche und anschließend im Dorfgemeinschaftshaus ein Informationsabend statt.