Die Kirchengemeinde St. Maria hat am vergangenen Donnerstag alle Interessierte zu einem Informations- und Austauschabend eingeladen. Die etwa 30 Besucherinnen und Besucher, darunter Martina Häusler, MdL, und Ortsvorsteherin Dr. Ute Schütte, kamen mit den Verantwortlichen zur Finanzierung des 437.000 € Projekts und der künftigen Nutzung der Kolomankirche ins Gespräch. Zunächst informierte Architekt Dieter Engelhardt anhand von Fotos über die in den vergangenen Jahren am Baudenkmal entstandenen Schäden. Er erläuterte die durch Holzwurm und Pilzen an statikrelevanten Bauteilen entstandenen Schäden. Damit die Statik des denkmalgeschützten Gebäudes sichergestellt ist, müssen die Ansätze, wo Turmhelm und Dachstuhl aufliegen, nachgebessert, Balken neu eingebaut und lose Verbindungen wieder geschlossen werden. Im Kirchenraum zeigen sich deutlich Risse und Putzabplatzungen an der Decke, dem Rippengewölbe im Chorraum, sowie an den Wänden. Nach den derzeit laufenden Bauausschreibungen sollen die Bauleistungen noch in diesem Jahr vergeben und im April 2025 mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden.
Große Sorgen bereitet der Kirchengemeinde St. Maria Wetzgau-Rehnenhof die Finanzierung des Sanierungsvorhabens. Nach Zuschüssen des Landesdenkmalamtes, der Diözese Rottenburg-Stuttgart und den Rücklagen der Kirchengemeinde verbleiben noch 50.000 €, die durch Spenden aufgebracht werden müssen. Hier wurden, moderiert von Ronja Pergialis, von der Versammlung Ideen entwickelt, wie diese hohe Summe aufgebracht werden kann. Es wurden Benefizveranstaltungen, Feste um die Dorfkirche, Verkaufsaktionen, Spendenaufrufe vorgeschlagen. Immer sonntags um 18 Uhr sollen spirituelle oder kulturelle Veranstaltungen zugunsten von St. Coloman stattfinden.
Auch wurde überlegt, welche Rolle dieses Wetzgauer Kleinnod im Stadtteil spielen kann. Dazu gingen zahlreiche Vorschläge zur künftigen Nutzung der Kolomankirche ein. Sie reichten von Taufen, über Hochzeiten und Beerdigung in Verbindung mit dem Dorfgemeinschaftshaus im Himmelsgarten bis hin zu kulturellen Veranstaltungen wie Theater, Lesungen und philosophische Gespräche. Die anwesende Landtagsabgeordnete Martina Häusler wünschte sich, dass „die Kolomankirche in Wetzgau nach Vollendung dieses Großprojekts ein lebendiger, generationsübergreifender Mittelpunkt für das Zusammenleben und die Begegnungen im Stadtteil wird und so auch nach Außen wirkt.“