Spätfolgen des Orkans „Lothar" werden derzeit behoben

Die katholische Kirchengemeinde Wetzgau-Rehnenhof kann sich freuen:
Schon vor Weihnachten hat die Orgelbaufirma Scharfe (Ebersbach/Fils) mit den Sanierungsarbeiten der zweimanualigen Oesterle-Orgel in der Maria Königin Kirche aus dem
Jahr 1982 begonnen. Vorrangig geht es um die Beseitigung der Stockflecken auf allen waagrechten Teilen im Innern der Orgel, welche durch die hohe Luftfeuchtigkeit in der Kirche nach teilweiser Abdeckung des Kirchendachs durch den Orkan „Lothar" im Jahr 1999 entstanden sind.

 

Betreut wird das seit 2010 geplante Projekt durch den bischöflichen Orgelsachverständigen Eberhard Schulz, Dekanatskirchenmusiker in Schwäbisch Hall. Zunächst wurden diverse Überarbeitungs- und Ergänzungsmaßnahmen am Spieltisch und der Windversorgung durchgeführt. Derzeit werden die Pfeifen registerweise aus der Orgel genommen und auf der Empore – jetzt eine Orgelbauwerkstatt – gelagert, gereinigt und bei Bedarf klanglich überarbeitet. Wenn ein Teilwerk geräumt ist, kann dort die Säuberung der waagrechten Windladen-, Halterungs- und Gehäuseteile von Stockflecken, Staub und Kerzenruß vorgenommen werden. Dadurch dass die Pfeifen nicht komplett ausgebaut werden mussten, bleibt immer eines der Teilwerke spielbar, sodass die Orgel weiterhin bei den Gottesdiensten einsetzbar ist.

 

Wer Interesse hat, einen Blick auf die Empore zu werfen um die Tätigkeiten zu beobachten, kann das gerne tun, wenn die Arbeit der drei Orgelbauer nicht gestört wird, welche bezüglich des Zeitaufwands hauptsächlich im Reinigen, Intonieren und Stimmen der vielen Pfeifen besteht. Eine Foto-Dokumentation der bisherigen und künftigen Arbeiten an der Orgel ist per Internet über die Homepage der Firma abzurufen, unter dem Stichwort „Laufende Projekte".

Bis Ende Februar werden Reinigung, Überprüfung und Wartung des gesamten Orgelwerks abgeschlossen sein. Dank der hohen Spendenbereitschaft in der Gemeinde seit über drei Jahren ist die Finanzierung der Gesamtkosten von ca. 32 000 € gesichert. Die Kirchengemeinde wird den Abschluss der Renovation mit einem Festgottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchors feiern. Bei einem abendlichen Orgelkonzert wird die neue Klangpracht des einst von KMD Hubert Beck nach barocken Vorbildern disponierten mechanischen Instruments vorgestellt.

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Die an der Sanierung der Orgel beteiligten Orgelbauer auf der Empore von St. Maria: Firmeninhaber Orgelbaumeister Gilbert Scharfe (rechts), Orgelbaumeister Jens Decker (Mitte) und Geselle Andreas Jung beim Reinigen und Sanieren der Pedalregister. Rechts im Bild das Gehäuse des Hauptwerks.